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Kalte Nahwärme – Erkings Hof in Hilter a.T.W.

24. Okt 2023

Ein wichtiger Schritt in Richtung kommunale Wärmeplanung

„Kalte Nahwärme“ – was widersprüchlich klingt, entpuppt sich auf den zweiten Blick als ein innovatives Versorgungskonzept, das die Teutoburger Energie Netzwerk eG in Hilter a.T.W. auf die Beine gestellt hat. Im Neubaugebiet Erkings Hof profitieren demnächst 39 Einfamilienhäuser, 6 Doppelhaushälften und 3 Mehrfamilienhäuser von der ebenso klimafreundlichen wie kostengünstigen Wärme- und Kälteversorgung.

Um die gewünschten Temperaturen für das Kalte Nahwärmenetz zu erzielen, musste tief in den Boden gebohrt werden. Dabei genügen bei der Kalten Nahwärme Temperaturen von ca. 10 – 15 Grad Celsius statt wie bei anderen Wärmenetzen bei denen das Heizmedium Temperaturen von rund 70 – 100 Grad Celsius erreichen muss. Diese Temperaturen werden von Erdwärmesonden geliefert, die ihre Energie umwelt- und klimafreundlich aus der in der Erde gespeicherten Wärme beziehen.

Dazu wurden 32 Erdsonden auf einer zentral gelegenen Fläche in 140 m Tiefe gesetzt. Jedes Loch verfügt über eine Erdwärmesonde mit zwei Leitungen. Diese werden in einem Rohrgraben zusammengeführt und in die Heizzentrale geleitet, wo sich schlussendlich die Netztechnik, wie z. B. die Netzpumpe, eine Druckhalteanlage usw. befinden, und von dort über eine Ringleitung zu den einzelnen Gebäuden geführt. Dort angekommen wird sie von einer Wärmepumpe jeweils zur Beheizung oder auch zur Kühlung genutzt.

Die Frage der Wärmeversorgung ist bei Neu- und Umbauprojekten ganz entscheidend, denn mit ihr einher gehen Fragen der künftigen Entwicklung der Energiekosten und natürlich auch der Umweltverträglichkeit. Ein Vorteil dieser am Erkings Hof in Hilter a.T.W. eingesetzten innovativen Technologie ist: „Der Strom für die gesamte im Netz benötigte Technik wird zu 100 % klimaneutral erzeugt. Unsere Kalte Nahwärme ist damit komplett emissionsfrei“, erläutert Peter Obermeyer, Vorstandsmitglied der Teutoburger Energie Netzwerk eG. „Durch niedrigere Investitionen und eingesparte Wartungs- und Instandhaltungskosten sparen die Anschlussnehmer bares Geld und darüber hinaus sind sie zukünftig unabhängig von den Preisen fossiler Brennstoffe. Die Entscheidung für diese zukunftsweisende Heiztechnik hat der Rat der Gemeinde Hilter a.T.W. bereits vor Jahren getroffen. Nicht nur die Entwicklungen der letzten Monate zeigen, wie richtig und weitsichtig die damals bereits eingeschlagene Richtung auch aus Klimaschutzgründen ist.“, freut sich Bürgermeister Marc Schewski.

Der komplette Rohrleitungsbau ist abgeschlossen und von der Zentrale führen alle nötigen Leitungen in die Straßenabschnitte. Die einzelnen Hausanschlüsse werden in dem Moment gelegt, wenn das jeweilige Gebäude steht. Die ersten Wärmepumpen sind in den jeweiligen Häusern montiert, so dass die Gebäude mit klimafreundlicher und innovativer Nahwärme der Teutoburger Energie Netzwerk eG versorgt werden.

Das Netz in Hilter ist bereits das zweite Kalte Nahwärmenetz, welches wir realisieren konnten. Die so erworbenen Kompetenzen können künftig dazu beitragen auch im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung entsprechende fachliche Unterstützung zu bieten. Denn auch ein kaltes Nahwärmenetz kann ein Ergebnis der anstehenden Analysen der Kommunen sein. Damit ist das Projekt für die Gemeinde Hilter a.T.W. gleichzeitig ein Meilenstein auf dem Weg zur klimaneutralen Kommune.

 

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